...

Manchmal werde ich nachts erst richtig zufrieden und heiter,
auch heutenacht, und da gönnte ich mir noch vor dem schlafengehn einen Kaffee, und während ich so da saß am runden Tisch mit einer Kerze darauf, schaute ich in den schwarzen Himmel hinauf, die Vorhänge waren nicht zugezogen -
und siehe da - im Großen Bären glitzerte ein heller Stern.
Der bewegte sich, als wie ein Flugzeug in Richtung Landebahn, dachte ich - er war etwas länglich und kam aber flugs auf das Haus zu in dem ich wohne
es klingelte, ich machte auf, und da trat ein Engel aus dem Aufzug, er hielt etwas linkisch einen Flügel unter dem Arm, als wie eine Geige, er verbeugte sich leicht und sagte, er komme aus dem siebten Himmel, weshalb die Tragflächen seiner Flügel extra breit seien,
ich war von seiner Helligkeit so angetan, als er meinen Namen sagte, aber mit einem anderen Nachnamen, nämlich den meiner Nachbarin parterre,
"o halli hallo", er legte seine andere Hand so fast direkt auf mein Herz, daß mir flutend warm wurde, dabei raunte er,
ach Verzeihung, meine Liebe, dein Geheimnis ist das gleiche wie bei deiner Nachbarin, zum verwechseln ähnlich,
das ich aufzuhellen geschickt worden bin,
und statt mit dem Aufzug nahm er die Treppe hinab,
und hinter ihm schimmerte ein feinschwebender Staub,
und den ich nun gewiß nicht mehr entferne bis nach Weihnachten nicht.
thau - 12. Dez, 19:06